Drohen höhere Preise für Smartphones und Computer?

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Mehr Speicher in Handys, größere SSDs in Notebooks, dazu ein rasant wachsender Bedarf in Rechenzentren für künstliche Intelligenz: Speicherchips sind gefragter denn je. Hersteller wie Samsung reagieren – und drehen kräftig an der Preisschraube. Doch wie stark bekommen das Endkunden zu spüren?


Schweinezyklus trifft auf Speicherchips

Ökonomen kennen das Muster als „Schweinezyklus“: Erst treibt eine hohe Nachfrage die Preise nach oben. Steigt daraufhin das Angebot, fallen die Preise, bis Hersteller wieder drosseln – und der Kreislauf beginnt von vorn. Was bei Lebensmitteln gilt, zeigt sich seit Jahren auch bei Halbleitern.

Nach einer Phase vergleichsweise günstiger Preise für Arbeitsspeicher (DRAM) und Flash-Speicher (NAND) sorgt nun die KI-Welle für ein Comeback steigender Kosten. Seit 2023 ziehen die Preise wieder deutlich an.


Samsung und Co. erhöhen kräftig

Samsung, der größte Speicherproduzent weltweit, hat für das vierte Quartal 2025 eine Preissteigerung von 15 bis 30 Prozent für LPDDR4X-, LPDDR5- und LPDDR5X-Chips angekündigt. Auch NAND-Produkte wie eMMC oder UFS-Speicher sollen 5 bis 10 Prozent teurer werden.

Andere Player haben bereits nachgezogen:

  • SanDisk: rund 10 % Aufschlag auf NAND
  • Micron: 20–30 % teurer bei wichtigen DRAM-Produkten

Nachfrageboom: KI, Weihnachten und ein Generationswechsel

Gleich mehrere Faktoren treiben die Preise:

  1. Weihnachtsgeschäft: Traditionell umsatzstarkes Quartal, die Nachfrage nach Elektronik ist hoch.
  2. DDR4-Auslauf: Obwohl DDR5 längst etabliert ist, boomt DDR4 weiter. Samsungs Produktionslinien bleiben länger belegt, als geplant – der Abschied verzögert sich bis Ende 2025.
  3. KI-Trend: Moderne Smartphones und PCs setzen auf NPUs (neuronale Prozessoren), die große Mengen RAM benötigen. Acht Gigabyte gelten längst als Einstieg, High-End-Phones bieten heute bis zu 2 TB Speicher.
  4. Rechenzentren: KI-Server setzen vermehrt auf SSDs und High-Bandwidth-Memory statt Festplatten, was die Nachfrage zusätzlich ankurbelt.

Was bedeutet das für Kunden?

Analysten wie Citigroup und Morgan Stanley erwarten 2025 ein knappes Angebot:

  • DRAM: bis zu 1,8 % Defizit gegenüber der Nachfrage
  • NAND: 4–8 % Unterdeckung

Für Endnutzer heißt das:

  • Smartphones: Preiserhöhungen fallen kaum auf. Ein RAM-Modul kostet Hersteller nur wenige Dollar, die hohen Aufpreise für Speicher-Upgrades bleiben unverändert.
  • PCs, Laptops & NAS: Hier könnte es teurer werden. Wer selbst RAM oder SSDs nachrüsten will, zahlt den Aufschlag direkt.

Kaufen oder abwarten?

Wer bald neue Hardware benötigt, könnte mit einem Kauf noch im laufenden Quartal ein paar Euro sparen. Insbesondere PC-RAM und SSDs dürften in den kommenden Monaten spürbar teurer werden. Bei Smartphones ist der Effekt kleiner – allerdings lohnt es sich, Preisentwicklungen bei High-End-Varianten mit großem Speicher im Blick zu behalten.


👉 Fazit: Der Speicherhunger von KI-Systemen und modernen Geräten treibt die Chippreise nach oben. Für Nutzer von Smartphones ist der Effekt gering – PC-Bastler und Notebook-Käufer sollten aber mit höheren Kosten rechnen.

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